Kassenärztliche Vereinigung soll geplante Reduzierung der Öffnungszeiten aussetzen
„Das ursprünglich von mir vereinbarte Gespräch mit Dr. Peter Heinz, dem Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, zur Reduzierung der Öffnungszeiten des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes am Krankenhaus Gerolstein musste ich angesichts der angeordneten Kontaktbeschränkungen leider absagen. Auch werden die beiden Ärzte, die an dem Treffen als regionale Vertreter teilnehmen sollten, in dieser schwierigen Situation dringend vor Ort gebraucht. Ihnen und allen Ärztinnen und Ärzten, die in der Kassenärztlichen Vereinigung zusammen-geschlossen sind, danke ich für ihr großartiges Engagement in diesen schwierigen Zeiten. Dennoch bleibt, dass es aus meiner Sicht nicht akzeptabel ist, dass seitens der Kassenärztlichen Vereinigung die Öffnungszeiten des ärztlichen Bereitschaftsdienstes im St. Elisabeth-Krankenhaus in Gerolstein zum 1. Juli 2020 von wöchentlich ca. 116 Stunden auf 37 Stunden reduziert werden sollen“, betont die SPD-Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt. „Diese für die Versorgung der Bevölkerung sehr einschneidende Veränderung ist ohne Absprache mit den vor Ort Verantwortlichen getroffen worden und stößt bei ihnen auf keinerlei Akzeptanz. Dies zeigt nicht zuletzt auch die Resolution des Verbandsgemeinderates Gerolstein. Für die Patienten im Gerolsteiner Raum und darüber hinaus, mit langen Anfahrtswegen, eingeschränkten Angeboten im öffentlichen Nahverkehr und einer zunehmenden Alterung der Bevölkerung, stellt eine solche Reduzierung der Ambulanzversorgung eine persönliche Gefährdung dar.“
Die hohe Brisanz dieser Ankündigung werde vor dem Hintergrund der sich weiterhin ausbreitenden Corona-Pandemie noch verstärkt. Astrid Schmitt: „Die Frage lautet damit nicht nur, wie kann die bereitschaftsärztliche Behandlung der örtlichen Bevölkerung künftig sichergestellt werden, sondern wie können künftig Patienten in strukturschwachen, ländlichen Gebieten auch in Krisenzeiten versorgt werden?“
„Angesichts dieser Fragen fordere ich die Kassenärztliche Vereinigung auf, die geplante Reduzierung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes am Standort Gerolstein in einem ersten Schritt auszusetzen und die Änderungen grundsätzlich zu überdenken“, so Schmitt.