„Kompetente Beratung und Hilfe aus einer Hand“
„Die Pflegestützpunkte leisten eine wichtige Arbeit. Sie sind eine unverzichtbare Anlaufstelle für Pflegebedürftige und deren Angehörige geworden. Hier wird den hilfesuchenden Menschen direkt und unkompliziert geholfen. Die Beratung ist persönlich, vertraulich, kompetent und kostenlos“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt beeindruckt nach ihrem Besuch des Pflegestützpunktes Gerolstein.
In den behindertengerechten Räumen im Mehrgenerationenhaus in der Raderstraße stehen Britta Sarnes, Gertrud Simonis und Carina Funk Betroffenen aus den Verbandsgemeinden Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll mit Rat und Tat zur Verfügung. Er ist einer von landesweit 135 Pflegestützpunkten, womit Rheinland-Pfalz an der Spitze der Bundesländer liegt. Der Pflegestützpunkt Gerolstein wird gemeinschaftlich finanziert von den Kranken- und Pflegekassen, dem Sozialministerium Rheinland-Pfalz sowie dem Landkreis Vulkaneifel. Mit dem Träger der Beratungs- und Koordinierungsstelle (Caritasverband)erfolgt eine enge Kooperation, um die gemeinsame unabhängige Aufgabenwahrnehmung der Pflegestützpunkte gem. § 7c SGB XI einschließlich der Pflegeberatung nach § 7a SGB XI sicherzustellen.
Astrid Schmitt: „Ein Schlaganfall, ein Unfall, eine schwere Erkrankung, fortschreitende Hilfebedürftigkeit und vieles mehr können das Leben völlig verändern. Dann benötigen die Betroffenen und ihre Angehörigen schnelle, passende und verlässliche Hilfe, denn es gibt viele Fragen: Wo gibt es welche Pflegehilfsmittel? Wer hilft im Haushalt oder bei Besorgungen, wenn es alleine nicht mehr geht? Wie komme ich in eine Reha-Einrichtung, eine Therapie, usw.?
„Bei all diesen Fragen rund um das Thema Pflege geben wir ein kostenloses und unabhängiges Beratungsangebot“, so Gertrud Simonis im Gespräch mit Astrid Schmitt. „Wir bieten eine kompetente und praktische Unterstützung aus einer Hand und koordinieren im Pflegefall die Versorgungsmöglichkeiten.
Dabei orientieren wir uns an den Wünschen und Bedürfnissen der Betroffenen.“ Zirka 75 Prozent der Beratungen würden bei Hausbesuchen geleistet, der Rest im Pflegestützpunkt. Einer der Arbeitsschwerpunkte sei die Unterstützung bei Anträgen und in Widerspruchsfällen.
„Seit dem Inkrafttreten des Pflegestärkungsgesetzes II ist durch die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes und des neuen Begutachtungsinstruments die Nachfrage nach Beratung stark angestiegen“, so Britta Sarnes zur Situation vor Ort.
An Verbesserungsvorschlägen wurde im Gespräch der Wunsch nach einer Steigerung der Effizienz im Verwaltungsablauf geäußert. „So wäre es sicher hilfreich, bei mehr Kranken- und Pflegekassen einen konkreten Ansprechpartner zu haben, statt auf Service-Nummern angewiesen zu sein. Dennoch funktioniere die Zusammenarbeit mit den Kassen recht gut“, so Gertrud Simonis.
Gut sei die Zusammenarbeit mit den Institutionen im Kreis und den Netzwerken, in den der Pflegestützpunkt eingebunden ist. Als Beispiel sei die Arbeit im Behindertennetzwerk, im Palliativbeirat, im Netzwerk zur Hilfe bei Depressionen und im Netzwerk Demenz genannt. „Wir haben hier eine tolle Arbeit. Die Menschen vertrauen uns, auch in intimen Situationen. Wir können den Menschen helfen und etwas bewegen“, so Gertrud Simonis für alle Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunktes.
„Ich bin beeindruckt von der Arbeit des Pflegestützpunktes und der Vielfalt der Aufgaben, die hier für Pflegebedürftige und deren Angehörige kompetent und tatkräftig angegangen und gemeistert werden“, so Astrid Schmitt. „Die Fälle nehmen zu und sie werden umfangreicher und komplexer. Es gibt viele Ansprechpartner von den Ärzten, Kassen, dem MDK, den Gesundheitsämtern, den Betreuungsbehörden bis hin zur Schuldnerberatung und den Berufsbetreuern. All das wird hier hervorragend gemanagt. Dafür allen Mitarbeiterinnen meinen herzlichen Dank. Die Anregungen werde ich mit nach Mainz nehmen, um in der Fraktion darüber zu reden“, so die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion.
Die SPD-geführte Landesregierung will die Pflegestützpunkte in den nächsten Jahren weiterentwickeln. Dazu sollen die Fachkräfte schrittweise zu Persönlichen Pflege-Managern weiterqualifiziert werden. Auch mit dem seit 2015 laufenden Modell der „Gemeindeschwester plus“ hat die Landesregierung ein weiteres Angebot für hochbetagte Menschen geschaffen, wo diese individuell beraten werden, welche Angebote und sozialen Kontakte genutzt werden können, um die eigene Selbstständigkeit zu stärken und zu erhalten.
„Mit dem Persönliche Pflege-Manager und der Gemeindeschwester plus wird das Angebot noch mal erweitert. Die Angehörigen werden deutlich entlastet, wenn sie es wollen und brauchen. Die Menschen müssen gut versorgt sein. Hier im Pflegestützpunkt Gerolstein wissen sie, dass sie gut versorgt sind“, so Astrid Schmitt als Fazit ihres Besuches.