Das Naturpotenzial der Vulkaneifel ist eine der wichtigsten Ressourcen der Region – nicht nur als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern auch als Faktor für den Tourismus. Im Heimatort von Astrid Schmitt ist ein besonderes Naturschutzprojekt entstanden.
Ein enger Bezug zur Notwendigkeit, den natürlichen Reichtum der Eifel zu stärken, ergibt sich für Astrid Schmitt jeden Tag von allein: Direkt vor ihrer Haustür liegt das Schutzgebiet Kirchweiler Rohr. Das vulkanische Muldental ist mit seinen Gewässern ein bedeutendes Brut- und Rastgebiet für seltene Vögel. Gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Ulrike Höfken, Landrat Heinz-Peter Thiel, Gemeinderäten, ortsansässigen Landwirten sowie Vertretern des Forstamtes Daun, des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) und des NABU stattete Schmitt dem einzigartigen Natur-Areal einen Informationsbesuch ab. Seit 1990 sind mehr als 40 Hektar der Gesamtfläche als Naturschutzgebiet ausgewiesen und gesichert. Ein weiterer, östlich davon gelegener Teil zählt zum FFH-Gebiet Gerolsteiner Kalkeifel.
Vor Ort wurde deutlich, dass die bereits eingeleiteten Flurbereinigungsverfahren notwendig sind und fortgesetzt werden müssen, um eine Zersplitterung der Flächen zu verhindern. Geschehen ist dies bereits im westlichen Teil des Kirchweiler Rohrs. Im Ostteil sollen nun im Rahmen eines gesonderten Projektes ebenfalls die Lebensraumbedingungen für gefährdete Vogelarten verbessert werden. Das Ziel: Die Feucht- und Nasswiesen sowie Quell- und Bachbereiche werden erhalten und optimiert. Störende Faktoren – etwa eine private Gartenanlage, überflüssige Zäune, ein Fichtenforst, Gewässerbefestigungen oder die landwirtschaftliche Intensivnutzung – werden beseitigt. Von dem Projekt im Kirchweiler Rohr konnten alle Beteiligten, Naturschutz, Ladwirtschaft und die Ortsgemeinde, enorm profitieren, lobt die Abgeordnete.
Für die örtlichen Landwirte entstehen dadurch keine Nachteile. Denn der NABU, vertreten durch die Ortsgruppe Daun, ist bereit, sich im Rahmen des Bodenordnungsverfahrens aktiv am Projekt zu beteiligen, definierte Flächen aufzukaufen und naturschutzfachlich aufzuwerten. Die Grünlandflächen, die weiterhin bewirtschaftet werden sollen, können mit entsprechenden Auflagen von Landwirten und Schafhaltern genutzt werden. Außerdem könnten Teile der natürlich anfallenden Biomasse aus dem Kirchweiler Rohr auch für die örtliche Energieversorgung eingesetzt werden. Derzeit gebe es erste Überlegungen der Ortsgemeinde Kirchweiler für ein Nahwärmenetz, so Astrid Schmitt.
Im Kirchweiler Rohr führt der NABU regelmäßige Exkursionen durch. „Das Areal ist eine Attraktion für Wanderer, Radfahrer und andere Touristen, die ein unverfälschtes und vulkaneifeltypisches Naturerleben suchen. Die Gastgeber in der Umgebung werden von einem intakten Biotop im Kirchweiler Rohr profitieren“, ist Astrid Schmitt überzeugt. Insbesondere in den umliegenden Dörfern Pelm, Berlingen, Hohenfels-Essingen und Waldkönigen gibt es ausgeprägte touristische Infrastruktur. Auch die Wohn- und Naherholungsqualität in den direkt an das Areal angrenzenden Dörfern Kirchweiler und Hinterweiler werde steigen – ein wichtiges Argument angesichts des demografischen Wandels. So wird nicht nur die Natur geschützt, sondern auch Zukunftsfähigkeit der Orte.