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Ausstellung über verfolgten Theaterkünstler Renato Mordo 

Erinnerungskultur wirkt in unsere Gegenwart

Anfang April haben die Vizepräsidentin des rheinland-pfälzischen Landtags, Astrid Schmitt, und ihre hessische Amtskollegin, Vizepräsidentin Karin Müller, die Wanderausstellung „Renato Mordo – griechisch, jüdisch, deutsch zugleich. Ein Künstlerleben im Zeitalter der Extreme“ der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz im Hessischen Landesarchiv Darmstadt eröffnet.

Nach Osthofen, Mainz und Athen ist Darmstadt die vierte Station der erfolgreichen Wanderausstellung.

Astrid Schmitt: „Mit einem Mal ist uns die Lebensgeschichte Renato Mordos allzu nah. Ich bin überzeugt: wer um eine Lebensgeschichte wie die Renato Mordos weiß, wird auch den ukrainischen Flüchtlingen, die heute, morgen und übermorgen zu uns kommen, mit Empathie und Hilfsbereitschaft begegnen. Auf diese Art und Weise wirkt die Erinnerungskultur in unsere Gegenwart und Zukunft.“

Renato Mordo gehörte zu den produktivsten und vielseitigsten Theaterkünstlern der Weimarer Republik. Ende 1932 musste der jüdische Theater- und Opernregisseur Deutschland wegen antisemitischer Anfeindungen verlassen. Er floh über Prag nach Griechenland. Hier wurde er Mitgründer der Griechischen Nationaloper in Athen und förderte die junge Opernsängerin Maria Callas. Er überlebte das griechische KZ Chaidari bei Athen und verfasste dazu ein Theaterstück. Bevor er von 1952 bis 1955 Leiter der Mainzer Oper war, arbeitete er nach dem Zweiten Weltkrieg an Theatern in der Türkei und in Israel. 

Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bildet die Darstellung der deutschen Besatzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg und deren katastrophalen Auswirkungen auf das Land.