Diskussion mit Schülerinnen und Schülern der Drei-Maare-Realschule plus mit Fachoberschule Daun über Europa.
Für viele junge Menschen sind die Errungenschaften der europäischen Einigung heute eine Selbstverständlichkeit. Offene Grenzen und eine gemeinsame Währung sind für die „Generation Erasmus“ Normalität. Gleichzeitig nehmen Jugendliche nicht erst seit dem Brexit wahr, dass sich Europa am Scheideweg befindet. Und viele fragen sich: In welchem Europa werden wir zukünftig leben? Der SPD-Fraktion und mir persönlich ist es ein Anliegen, diese Fragen aufzunehmen, mit den Schülerinnen und Schülern zu diskutieren und für die europäische Idee zu werben. Denn ein Europa ohne Jugend hat keine Zukunft. Der europäische Gedanke muss schon in der Schule gelebt werden. Daher freue ich mich, dass sich Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte an der Drei-Maare Realschule in Daun, die ich anlässlich der bundesweiten Europa-Woche besucht habe, so intensiv mit dem Thema Europa beschäftigen.
In der vollbesetzten Aula der Realschule plus habe ich in einer anderthalbstündigen Veranstaltung mit über 150 motivierten Schülerinnen und Schülern über die Geschichte, die aktuellen Herausforderungen und über die Zukunft Europas gesprochen.
Unter Anleitung des kommissarischen Schulleiters Thomas Follmann, der Projektmanagerin Monika Klas und ihren Kolleginnen und Kollegen gut vorbereitet, gaben die Schülerinnen und Schüler zu Beginn in kurzen Referaten einen Überblick über die historische und ideengeschichtliche Entwicklung sowie die strukturelle und institutionelle Ausbildung Europas. Besonders beeindruckend war für mich das gemeinsame Singen der Europa-Hymne nach der Melodie der „Ode an die Freude“ und einem von den Schülerinnen und Schülern selbst verfassten Text. Mit ihren eigenen Worten haben sie eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht, dass für sie Europa mehr ist als Brüsseler Bürokratie und schwer zu durchschauendes Institutionengeflecht. Bei Europa geht es um gemeinsame Grundwerte, Respekt und Toleranz. Nur auf dieser Grundlage können die drängenden Zukunftsfragen angegangen werden. Die Antwort kann nur eine europäische sein. Es war zu spüren, dass Europa nach wie vor ein Thema ist, dass junge Menschen begeistert und motiviert.
Im offenen Gespräch wurde, trotz kritischer Einzelfragen und dem klaren Aufzeigen aktuell bestehender Konflikte, klar, dass in einer globalisierten Welt Europa nur demokratisch organisiert Lösungen finden kann. Autoritäre Regime und der Rückfall in Nationalismus sind keine Alternativen und führen in eine Sackgasse. Dafür haben die Jugendlichen ein gutes Gespür.
Eindringlich habe ich an die Jugendlichen appelliert: „Auch wenn für euch Europa selbstverständliche Realität ist, müsst ihr es immer wieder leben, praktisch erfahren und neu erkämpfen. Denn Europa ist eure Zukunft. Geht auf Reisen, trefft Menschen, denn Europa passiert zwischen Menschen.“ Diesem Aufruf schloss sich auch der kommissarischen Schulleiter Thomas Follmann an, der die Schülerinnen und Schüler in seinem Schlusswort aufforderte, sich selbst eine Meinung zu bilden, keine Parolen nachzusprechen und sich einzubringen.