Allgemein

Equal Pay Day

Lohnlücke ist beschämend und darf nicht hingenommen werden

“Erst ab heute gibt es statistisch gesehen Geld für die Arbeit der Frauen. Trotz aller Bemühungen um Gleichberechtigung: Noch immer klafft eine große Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, sogar bei gleicher oder besserer Ausbildung. Das ist und bleibt beschämend und darf nicht hingenommen werden“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt zum heutigen internationalen „Equal Pay Day“.

Der Aktionstag macht auf diese Lohnungleichheit aufmerksam und  markiert symbolisch das Datum, bis zu dem Frauen unentgeltlich arbeiten. Bei einem Entgeltunterschied in Deutschland von aktuell 19 Prozent sind dies seit Jahresbeginn

69 Tage. Diese Lohnlücke konnte im vergangenen Jahr nur marginal verringert werden und  ist wohl auf einen  speziellen Corona-Effekt zurück zu führen, da das Kurzarbeitergeld nicht einberechnet wird und die Einkommensentwicklung gerade bei Männern ausgebremst hat.

Die Ursachen für die Lohnunterschiede sind vielfältig. „Frauentypische Berufe  wie in der Pflege, Erziehung, im Einzelhandel oder in der Dienstleistungsbranche werden seit Beginn der Pandemie zwar gern als systemrelevant bezeichnet, aber dies spiegelt sich jedoch nicht in entsprechenden Gehältern wider“, so Astrid Schmitt. Frauen sind zudem in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert und erhalten in leitenden Stellungen deutlich weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen. Des Weiteren belohnen Regelungen im Sozialrecht und Einkommensteuerrecht die klassische Rollenverteilung, bei der Frauen Hinzuverdiener sind. Und selbst für die gleiche Arbeit erhalten Frauen in Deutschland im Durchschnitt 6 Prozent weniger Gehalt als Männer.

„In unsere Gesellschaft wird die Arbeitsleistung von Frauen weniger wertgeschätzt als die von Männern. Die berufliche Unterbrechung in den Familienzeiten führt zu Einbrüchen in den Karrieren von Frauen, die häufig nicht in den ursprünglichen Beruf zurückkehren können oder in Teilzeit arbeiten. Und Frauen sind bei Gehaltsgesprächen deutlich zurückhaltender und weniger fordernd als Männer. Am Ende ist dann oft auch schon die Altersarmut vorprogrammiert“, so Schmitt.

Die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern hat sich seit Jahren kaum verändert, dies liegt auch daran, dass die Bezahlung trotz gesetzlicher Vorgaben immer noch nicht transparent ist. Astrid Schmitt: „Das Entgelttransparenzgesetz war ein richtiger Schritt, aber es wirkt leider noch zu wenig.“

„Es darf keine geschlechtsspezifische Benachteiligung von Frauen geben. Gleiche Arbeit muss zu gleichwertigem Lohn führen. Wir brauchen gleiche berufliche Chancen für Weiterbildung und auch wirksame Frauenquoten für Führungspositionen. Wir müssen endlich Rahmenbedingungen schaffen, damit die Gründung einer Familie nicht zu beruflichen Einschränkungen führen. Gleichzeitig müssen wir dafür Sorge tragen, das sich unsere Gesellschaft im 21.Jahrhundert  endlich von den traditionellen Rollenbildern verabschiedet. Es ist noch viel zu tun“, so Astrid Schmitt.