Der in die Jahre gekommene Bahnhof Jünkerath an der Schienen-Hauptverkehrsader der Eifel von Köln nach Trier braucht dringend eine Verjüngungskur. Der verkehrspolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion und Vulkaneifeler Landtagsabgeordneten Astrid Schmitt lag es schon immer besonders am Herzen, das Areal aufzuwerten, und im vergangenen Jahr hatte sie Infrastrukturminister Roger Lewentz mit einer Delegation persönlich nach Jünkerath holen können, um ihn von der Notwendigkeit einer Unterstützung seitens des Landes zu überzeugen. Die Mühen haben Erfolg, wie sich nun zeigt. Wie das Infrastrukturministerium mitteilt, sagte Lewentz Zuwendungen in Höhe von 1,17 Millionen Euro für die Modernisierung des Bahnhofs zu.
Neu gebaut werden ein Mittel- und ein Außenbahnsteig. Mit der Bahnsteigausstattung werden die Beleuchtung, Personenunterführung und Treppen komplett erneuert. Für Barrierefreiheit sorgen nach dem Umbau ein Personenaufzug sowie Rampen, die den Außenbahnsteig mit dem Bahnhofsvorplatz verbinden. Die Baukosten betragen insgesamt rund 4,93 Millionen Euro. Ein Großteil der Maßnahmen wird nach der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung des Bundes mit der Deutschen Bahn finanziert.
Auch die Suche nach neuen Nutzungsmöglichkeiten für das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude selbst und für die umliegenden Bahnbrachflächen liegt im Mittelpunkt des Interesses von Astrid Schmitt. Die Ortsgemeinde Jünkerath ist seit 2009 Eigentümerin der nicht mehr betriebsnotwendigen Flächen. „Das Infrastrukturministerium hat den Zwischenerwerb durch die Übernahme von 90 Prozent der Zinsen aus Mitteln der Städtebauförderung unterstützt, dafür bin ich dankbar“, sagt Schmitt. „Nun ist das Eisenbahnbundesamt in Bonn mit seinem Gleisanschlussförderprogramm des Bundes am Zug, um die geplante Güterverladestation für die heimischen Unternehmen verwirklichen zu können.“ Darauf wird sie drängen.
Das historische Bahnhofsgebäude selbst dient derzeit als Location für Kultur und Kleinkunst im Rahmen des Projektes „Großer Bahnhof Jünkerath“. „Gemeinsam mit den Entscheidern vor Ort ist denkbar, weitere Nutzungsmöglichkeiten etwa im Bereich Tourismus zu entwickeln“, skizziert Schmitt die Perspektive für den großzügig angelegten wilhelminischen Bau. Alles in allem ist klar: Jünkerath und sein Bahnhof befinden sich keineswegs auf dem Abstellgleis, sondern die Signale stehen auf Volldampf voraus.