Gedenkstein an französische Widerstandskämpferin Marcelle Dorr in Gerolstein enthüllt

„Die Erinnerung und das Wissen um die Vergangenheit ist eine unumstößliche Verpflichtung für jeden Demokraten, seine Stimme gegen jegliche Ansätze und Formen von Ausgrenzung, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu erheben und danach zu handeln. Jeder und jede trägt Verantwortung dafür, dass menschenfeindliches Gedankengut keinen Nährboden findet“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt bei der Enthüllung des Gedenksteins für die französische Widerstandskämpferin Marcelle Dorr am 01. September am Heimatmuseum in der Sarresdorfer Straße in Gerolstein.
Unter Anteilnahme von Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Wohlfahrts-verbänden wurde in Anwesenheit von Zeitzeugen und Angehörigen sowie einer offiziellen Delegation aus Nancy und Umgebung, der Herkunftsregion von Marcelle Dorr, der Gedenkstein in einer würdevollen Feier enthüllt. „Marcelle Dorr hat in der dunkelsten Zeit Menschlichkeit bewiesen und Widerstand geleistet. Und sie hat dies mit ihrem Leben bezahlt. Wie weitere 64 namentlich bekannte Zwangsarbeiter und politische Kriegsgefangene, die Opfer der in ihrer Brutalität und Menschen-verachtung unvergleichbaren NS-Diktatur geworden sind“, so Astrid Schmitt in ihrem Grußwort.
Sie dankte dem Arbeitskreis „Gedenkstein Marcelle Dorr“ um Thea und Wolfgang Merkelbach. „Mit ihrer Initiative halten sie die Erinnerung an das unsägliche Leid wach und mahnen uns alle, das Leid der Opfer des Nationalsozialismus niemals zu vergessen und alles zu tun, damit Hass und Hetze unsere Gesellschaft nicht vergiften und unser Land zerstören. Marcelle Dorr und viel andere haben einen ungeheuren Mut bewiesen und ihn mit dem Lebenbezahlt. Glücklicherweise leben wir in einer Gesellschaft, in der es dieser Art Mut nicht bedarf. Aber das sollte uns nicht zu Mutlosigkeit und Gleichgültigkeit führen. Wir brauchen denn alltäglichen Mut, diffamierender Propaganda und rassistischen Sprüchen zu widersprechen.

Wir müssen alle Verantwortung für unsere heutige Demokratie übernehmen. Damit nicht ewig Gestrige, das Gestrige ewig machen können, müssen wir alle wachsam bleiben. Das sind wir Marcelle Dorr und allen Opfern schuldig“, so Astrid Schmitt.