Noch steht die Gleichstellung von Mann und Frau oft nur auf dem Papier. Sozialdemokratische Kernforderungen sind nach wie vor: Lohngerechtigkeit, gleiche Berufschancen und eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Von einer Verwirklichung profitiert die gesamte Gesellschaft, auch im ländlichen Raum.
Der Internationale Frauentag ist mehr als nur einer von vielen Gedenktagen im Laufe des Jahres. Am 8. März wird in zahlreichen Aktionen und Diskussionen deutlich, dass in Deutschland und natürlich auch in der Vulkaneifel noch viel zu tun ist, bis das Wort von der Gleichberechtigung praktisch und konkret wird.
„Wir haben viele hervorragende Unternehmerinnen im Landkreis, wir haben viele Mütter mit tollem Engagement für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige, wir haben engagierte und kompetente Kommunalpolitikerinnen, wir haben viele gut ausgebildete Frauen, die sowohl beruflich wie familiär unersetzbar sind“, betont Astrid Schmitt. „Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir längst noch nicht am Ziel der wünschenswerten und sinnvollen Entwicklung sind.“ Denn: Durchschnittlich bekommen Frauen noch immer rund 21 Prozent weniger Lohn als Männer, da sie häufiger in Minijobs und Teilzeitbeschäftigungen arbeiten müssen. Am Ende ihres Erwerbslebens haben Frauen im Schnitt nur die Hälfte der Rente eines Mannes. Altersarmut ist vor allem weiblich, auch in der Vulkaneifel.
Dies darf nicht so bleiben, ist Astrid Schmitt überzeugt. „Deswegen mache ich mich im Einklang auch mit der ganzen SPD-Bundestagsfraktion stark für Geschlechtergerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt.“ Sie befürwortet unter anderem den flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn, der automatisch alle Berufe aufwertet, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden.
Nachteile für die heimische Wirtschaft resultieren daraus nicht, im Gegenteil. „Unsere Arbeitgeber befinden sich im Wettbewerb mit den luxemburgischen Nachbarn, was den Bedarf an Fachkräften betrifft. Besonders kritisch sieht es im Pflegebereich aus, wo kompetente Frauen und auch Männer dringend mit attraktiven und gerechten Löhnen gehalten werden müssen.“ Im Großherzogtum beträgt der Mindestlohn für Fachkräfte 13,30 Euro pro Stunde, für Unqualifizierte 11,10 Euro.
„Wir können es uns nicht länger erlauben, das Potenzial unserer gut ausgebildeten Frauen brach liegen zu lassen“, sagt Astrid Schmitt. „Damit sie Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren können, hat die Landesregierung die Weichen für eine Ganztagsbetreuung für Kleinstkinder bis zur Volljährigkeit gestellt. Darum ist der Internationale Frauentag in Rheinland-Pfalz jedes Jahr ein Stück mehr ein Grund zum Feiern und nicht nur zum Mahnen für mehr Gerechtigkeit.“