Pflegestützpunkte können ein neues Modellprojekt für die Betreuung älterer Menschen nutzen
In den 1950er und 1960er Jahren gab es das Modell der Gemeindeschwester: Sie kümmerte sich insbesondere im ländlichen Bereich um Senioren und Seniorinnen, die noch nicht pflegebedürftig sind, jedoch Unterstützung im Haushalt benötigen. An diese guten Erfahrungen knüpft ein neues Modellprojekt der Landesregierung an: Sabine Bätzing-Lichtenthäler, die Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, hat die so genannte Gemeindeschwesterplus ins Leben gerufen.
Dabei handelt es sich um qualifizierte Kräfte – also Frauen und Männer -, die ältere und zumeist alleinstehende Menschen in ihrem Umfeld aufsuchen und ihnen Beratungen und Hilfestellungen in punkto Gesundheit, Pflege und Prävention geben. Auch die Förderung aktiver Nachbarschaftshilfe zählt zu den Aufgaben der Gemeindeschwesternplus. Die eigentliche Grund- und Behandlungspflege bleibt bei den bewährten ambulanten Diensten. Es geht vielmehr um ein ergänzendes präventives Angebot und darum, Risiken für die Betroffenen frühzeitig zu erkennen, zu beheben und die sozialräumliche Planung auf den Bedarf auszurichten.
Die Träger des zunächst auf 3 ½ Jahre angelegten Modellprojekts sind Kommunen, Pflegekassen und regionale Pflegeanbieter. Konkret gestartet wird in zunächst zwölf Pflegestützpunkten in fünf Kommunen, darunter zwei Landkreisen. Die Personal- und Sachkosten übernimmt das Land. Die Organisation, Moderation und Auswertung des Projektes erfolgt durch eine wissenschaftliche Begleitung, die ausgeschrieben wird.
„Für die Pflegestützpunkte im Vulkaneifelkreis wäre die Teilnahme am Projekt eine große Chance, als Vorreiter weitere hilfreiche Strukturen aufzubauen, die zum Beispiel auch in unserem Zukunftsdialog zum Altwerden auf dem Land skizziert wurden“, hofft die SPD – Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt auf ein reges Interesse seitens der hiesigen existierenden Einrichtungen. Bewerben können sich die Pflegestützpunkte in einer landesweiten Ausschreibung Anfang April.