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Innenminister Roger Lewentz testet die Eifelstrecke Trier-Jünkerath

Schienenverkehr für Personen und Güter stärken!
IMG_1426 Minister Lewentz im Bahnhof

Auf Einladung der SPD-Landtagsabgeordneten und verkehrspolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Astrid Schmitt wagte sich vor kurzem der rheinland-pfälzische Innen- und Infrastrukturminister auf die Schiene. Das Ergebnis des Praxistests: viele Baustellen, aber auch viel Potenzial, das realisiert werden sollte.

Auf dem Papier sind die Stärken und Schwächen des Bahnverkehrs in der Eifelregion bekannt, doch einen lebendigen Eindruck bekommt man nur vor Ort. So nutzte Roger Lewentz auf Initiative von Astrid Schmitt mit einer kleinen Delegation die Möglichkeit, sich mit eigenen Augen ein unverfälschtes Bild der Bahnstrecke von Trier nach Jünkerath zu überzeugen. Mit von der Partie waren auch die Landtagsabgeordnete Monika Fink, der SPD-Vorsitzende des Eifelkreises Nico Steinbach, der SPD-Fraktionsvorsitzende des Eifelkreises Bernd Spindler sowie der Sekretär der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Carsten Ganser, ebenfalls in der SPD engagiert und eigens aus Köln angereist.
Die informelle Bahnreise offenbarte, dass sich an der Strecke jede Menge tut.
Neben dem seit Mitte des Monats geltenden neuen Fahrplan mit zusätzlichen Halten u.a. in Lissendorf und Oberbettingen-Hillesheim wird es durch den Rheinland-Pfalz-Takt 2015 ab Dezember weitere Verbesserungen geben . Allerdings hängt die deutliche Verkürzung der Fahrtzeit zwischen Trier und Köln auf den 2,24 Stunden von der Einführung der neuen Alstom-Züge ab. Astrid Schmitt: „Wir müssen bereits einen mehrmonatigen Lieferverzug a neuen Züge hinnehmen. Das ist nicht länger tolerierbar. Gerade angesichts der demografischen Entwicklung brauchen wir einen modernen und gut ausgebauten Bahnverkehr auf der Eifelstrecke, denn das verbessert die Attraktivität unserer Region deutlich.“
Das sieht auch Minister Roger Lewentz so:
„Wir dürfen nicht zulassen, dass Trier als Oberzentrum und der ländliche Raum Eifel vom Schienenverkehr immer weiter abgekoppelt wird“, betonte der Minister, „denn die Bahninfrastruktur ist ein wichtiger Baustein der Daseinsvorsorge, auch wenn die Nutzung weniger intensiv ist als in den Ballungsräumen oder bei den Fernverbindungen.“
Lewentz zeigte sich einerseits betroffen von den Verfallserscheinungen vieler Bahnhofsgebäude entlang der Strecke, die dringend saniert werden müssen. In Kyllburg und Bitburg-Erdorf sind die Arbeiten schon in vollem Gang – wenn auch ohne künftige vollständige Barrierefreiheit, was der Minister kritisierte. Aber er war auch sehr beeindruckt von der landschaftlichen Schönheit der Route, die ihresgleichen sucht. „Das kann touristisch noch viel intensiver vermarktet werden“, war er überzeugt.
In Jünkerath informierte Bürgermeisterin Diane Schmitz und der 1. Beigeordnete der Ortsgemeinde, Erhard Bohn, in Vertretung von Bürgermeister Rainer Helfen über den aktuellen Sachstand der Modernisierung der Verkehrsstation.
Mit der Umgestaltung ab 2015 könnte auch die Chance genutzt werden, eine buchstäbliche Weichenstellung zu Gunsten des Gütertransports auf den Weg zu bringen . Erste Schritte sind gemacht. Profitieren könnten regionale Unternehmen genauso wie die übrigen Bahnnutzer. Gefordert wäre auch eine weitere Unterstützung des Landes bei der Umsetzung.
„Wir unterstützen das Projekt und werden helfen, es zu beschleunigen, denn es entspricht genau den Koalitionsvereinbarungen zur Stärkung des Schienenverkehrs“, versprach der Minister.
Schmitt regte außerdem an, zu prüfen, ob auch der Forst eine neue Verladestation für seine Holztransporte nutzen könnte.
Einig war man sich, dass die Stärkung des Schienenverkehrs auch für die Eifel mehr als wichtig ist.
Das unterstrich auch Minister Lewentz abschließend nochmals. Er stammt aus einer Eisenbahnerfamilie und weiß: „Die wirtschaftliche Entwicklung von Regionen hängt immer mit der verkehrstechnischen Erschließung zusammen. Die Bahn hat da historisch eine Vorreiterrolle und sie ist auch heute enorm wichtig.“ Nun muss der Appell nicht nur im Bundesverkehrsministerium, sondern auch bei der DB Gehör finden.