Frauen sind nicht nur für den Arbeitsmarkt enorm wichtig. Sie sind belastbar, gut ausgebildet und haben Führungsqualitäten. Ihre Ideen und Potentiale bringen sie in allen Lebensbereichen ein. Dennoch ist die tatsächliche Gleichstellung leider immer noch in weiter Ferne“, so die SPD-Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende ihrer Fraktion, Astrid Schmitt zum Internationalen Frauentag am 08. März.
„Mit Blick auf die Arbeitswelt sind gute Aufstiegschancen, familienfreundliche Arbeitszeiten, moderne Arbeitszeitmodelle, faire Löhne und umfassende Betreuungsangebote für die Kinder wichtig, damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einschließlich der Betreuung von Angehörigen noch besser wird“, so Schmitt.
„Die SPD hat in den vergangenen Jahren auf Landes- und Bundesebene im Bereich der Frauenpolitik viel erreicht: Die Einführung des Elterngeld Plus, die Reform des Sexualstrafrechts, die Verabschiedung des Entgelttransparenzgesetzes und die Verbesserung des Gewaltschutzes im Bereich des Menschenhandels haben zu Verbesserungen geführt. Wichtig für viele Frauen sind auch die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns, die Frauenquote zur gleichberechtigten Teilhabe in Führungspositionen, die Anhebung des steuerlichen Entlastungsbetrages für Alleinerziehende und das novellierte Landesgleichstellungsgesetz.
Dennoch bleibt viel zu tun. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist noch nicht verwirklicht. Noch immer sind nur etwa 17 Prozent der Aufsichtsratsposten in börsennotierten Unternehmen durch Frauen besetzt. In den Vorständen großer Unternehmen sieht die Bilanz noch schlechter aus. Frauen sind heute so gut ausgebildet wie nie zuvor. Und dennoch sind es meist Männer, die die Führungspositionen für sich in Anspruch nehmen. Wir müssen die gläserne Decke durchstoßen und diese verkrusteten Strukturen aufbrechen. Es muss klares und unmissverständliches Ziel sein, dass Frauen über alle Lebensphasen hinweg eigenständig ihre Existenz sichern können. Das von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles geplante Rückkehrrecht aus der Teilzeit zur ursprünglichen Arbeitszeit setzt an den richtigen Stellen an. Nur so kann die Armutsfalle im Alter umgangen werden.“ Diese droht auch, weil überwiegend Frauen in den schlechter bezahlten Pflegeberufen arbeiten. „Wenn diese Stellen von Männern besetzt wären, wären sie schon jetzt besser bezahlt“, ist sich Astrid Schmitt sicher.
„Aber es gibt heute noch mehr Herausforderungen. Frauenrechte werden momentan weltweit massiv in Frage gestellt: Konservative Abtreibungsgegner kämpfen gegen jegliche sexuelle Selbstbestimmung von Frauen, Befürworter der Entkriminalisierung von häuslicher Gewalt berufen sich auf sogenannte traditionelle Familienwerte. Und radikale Islamisten verleihen ihrem Hass auf Frauen mit religiösem Fanatismus ungehemmt Ausdruck. Eine klare Absage erteilen wir auch jenen, die wieder zurück wollen zum traditionellen Familienbild mit der Aufgabenteilung: Frau am Herd, Mann in der Arbeitswelt. Die Frauen sind aufgefordert, ihre mühsam erkämpften Rechte und das moderne Frauenbild zu verteidigen. Als SPD werden wir weiter dafür kämpfen, dass eine tatsächliche Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen erreicht wird. Sie ist bisher noch nicht in Sicht“, so Astrid Schmitt.