Allgemein

Kluge Konzepte gefragt: Neue Wohnformen im ländlichen Raum

Informationsveranstaltung in Mehren war ein voller Erfolg!

„Dörfer, die für ihre Bewohnerinnen und Bewohner ein ganzes Leben lang ein gutes Zuhause waren, brauchen neue Konzepte für Wohnformen, um auch im Alter weiter ein attraktiver und lebenswerter Wohnort zu bleiben“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt. Wie dies zu erreichen ist, diskutierte sie mit fachkundigen Gästen auf dem Podium, Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie zahlreichen interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die auf ihre Einladung hin zur Informationsveranstaltung am Montag, dem 28.08.2018 in das Bürgerhaus „Alte Schule“ nach Mehren gekommen waren. Eingebunden war diese Veranstaltung in die Zuhör- und Dialogkampagne „Meine Heimat – Unsere Zukunft“ der SPD-Landtagsfraktion.

Wie und mit welchen Wohnmodellen können die älteren Bürgerinnen und Bürger auch bei erhöhtem Pflege- und Betreuungsbedarf in ihrem Umfeld bleiben? Was können Gemeinden tun, um „Wohn-Pflege-Gemeinschaften in ihren Dörfern einzurichten? Darüber gab der Leiter der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz, Dr. Matthias Krell in seiner einführenden Präsentation kompetent Auskunft und zeigte an Beispielen aus der Praxis, wie dies in Zusammenarbeit von Kommunen und einer engagierten Bürgerschaft erfolgreich realisiert werden kann und welche Unterstützung das Land anbietet.

„Die Einigkeit vor Ort und motivierte Bürgerinnen und Bürger sind die wichtigste Voraussetzung“; betonte Bruno von Landenberg,  Bürgermeister von Dockweiler, welches als Modellkommune im Landesprojekt „WohnPunkt RLP“ seit Jahren an einem  Projekt mit barrierefreien Mietwohnungen mit zusätzlichem Pflegeangebot an zentraler Stelle im Ort arbeitet.

„Vorbildhaft“, wie Dr. Krell bestätigte. „Obwohl die Begeisterung im Ort groß ist., muss bei der Realisierung nüchtern darauf geachtet werden, dass die geplante Wohngemeinschaft mit ihrem Angebot  an den konkreten Wünschen und Bedürfnissen der Betroffenen angepasst und vor allem eine solide Finanzierung gesichert ist“, so von Landenberg. Dass jeder Ort seinen eigenen Weg gehen muss, bestätigte Erwin Umbach, Bürgermeister von Mehren. Hier ist der drohende Verlust eines Arztes am Ort, der Auslöser, sich Gedanken über neue Wege zu machen. „Wir möchten gerne eine Arztpraxis mit darüber liegenden barrierefreien Mietwohnungen errichten. Ein Grundstück haben wir  im Auge und auch schon fachliche Unterstützung eines Architekten eingeholt. Aber wir sind noch in der Konzeptphase und brauchen Hilfe bei der Projektentwicklung und bei der Finanzierung.“ Ein Problem, das an vielen Orten besteht, wie an diesem Abend klar wurde. „Sie können sich gerne an uns wenden“, so Dr. Matthias Krell. „Wir werden versuchen, mit unseren Programmen und Erfahrungen zu helfen“, bot er die professionelle Unterstützung des Landes an.

In der sich anschließenden angeregten Diskussion mit den interessierten Gästen wurde klar, dass die Problematik des Wohnens im Alter und der ärztlichen Versorgung ein zentrales Problem im ländlichen Raum ist. „Der Abend hat gezeigt, dass viele Gemeinden auf einem guten Weg sind, ein maßgeschneidertes Projekt zu entwickeln, das zum Dorf passt und auch wirtschaftlich nachhaltig tragfähig ist. Dabei gibt es vom Land viele Unterstützungsangebote. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass die Menschen auch im Alter, gut versorgt und ins gesellschaftliche Leben eingebunden, im Ort bleiben können. Dies ist ein wichtiger Schritt, damit der ländliche Raum auch in Zukunft lebenswert bleibt. Die Erfahrungen des heutigen Abends und die vielen guten Ideen und Vorschläge aus den Haustürbesuchen und des Infostandes werde ich nach Mainz mitnehmen und dort einbringen“,  so Astrid Schmitt in ihrem Fazit des gut besuchten Abends.