Niemals vergessen, nicht wegsehen, nicht gleichgültig sein

„Das dunkelste Kapitel unserer Geschichte darf nicht verblassen. Wir wollen wissen und wir wollen erinnern“, so die SPD-Landtagsabgeordnete und Vizepräsidentin des rheinland-pfälzischen Landtages, Astrid Schmitt, anlässlich der Sondersitzung des Landtages zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
Seit über zwei Jahrzehnten gedenkt der Landtag am 27. Januar im Rahmen einer Sondersitzung an die Gräuel und an die Opfer des Nationalsozialismus. In diesem Jahr berichtete die Zeitzeugin und Shoah-Überlebende Monique Lévi-Strauss über ihre Erinnerungen und Erfahrungen an die Zeit in Nazi-Deutschland. Die 95-jährige französische Anthropologin hatte am heutigen Regino-Gymnasium in Prüm in der Eifel 1944 ihr Abitur abgelegt.

Astrid Schmitt: „Man konnte spüren, dass es für Monique Lévi-Strauss eine Herzensanliegen war, persönlich vor Ort im Landtag von ihren Erfahrungen in Nazi-Deutschland zu berichten. Ich war ergriffen und habe mich sehr gefreut, als sie mir mein Exemplar ihres Buches „Im Rachen des Wolfes“ mit einer persönlichen Widmung versehen hat. Dieser Blick aus der Perspektive einer jüdischen Jugendlichen, die im Alter von 13 bis 19 Jahren in Nazi-Deutschland lebte, ist zugleich ein ergreifendes Dokument des Wahnsinns des NS-Regimes, aber auch ein Dokument der Aussöhnung mit der Vergangenheit.“
„Wir müssen die Erinnerung auch in Zukunft wachhalten, müssen aus der Geschichte lernen, dürfen niemals vergessen, dürfen nicht wegsehen und nicht gleichgültig sein, wenn der furchtbare Antisemitismus auch bei uns wieder stärker wird. Dazu sind wir verpflichtet. Und dazu gehört auch, dass wir uns heute nicht mit Antidemokraten gemein machen und demokratiefeindlichen Strömungen keinen Raum lassen. Wir müssen einstehen für Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt, gegen Hass und Menschenfeindlichkeit. Das ist unser aller Verpflichtung“, so Astrid Schmitt.