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Roter Teppich für Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf beim Besuch der Eifel-Film-Bühne in Hillesheim

Programmkinos unverzichtbar

Eigentlich hätte der Besuch von Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf schon im letzten Jahr anlässlich der Feier zum 75-jährigen Jubiläum der Eifel-Film-Bühne in Hillesheim stattfinden sollen. Damals musste der Minister aus Termingründen absagen. Jetzt wurde die Visite im Kino der Familie Runge auf Einladung der SPD-Landtagsabgeordneten Astrid Schmitt nachgeholt. Sogar der Rote Teppich wurde für den hochkarätigen Gast aus Mainz ausgerollt. „Ich freue mich, dass Minister Prof. Dr. Wolf sich vor Ort ein Bild von der nicht einfachen Situation der Programmkinos in Corona-Zeiten macht und sich mit Betroffenen über die große Herausforderung austauscht. Programmkinos und besonders die Eifel-Film-Bühne sind Garanten für anspruchsvolles Kino. Gemeinsam müssen Wege gefunden werden, dass diese Orte der Kultur in schwierigen Zeiten einen guten Weg in die Zukunft finden“, so Astrid Schmitt bei ihrer Begrüßung. 

Beeindruckt zeigte sich Minister Prof. Dr. Wolf und auch der 1. Beigeordnete der Verbandsgemeinde Gerolstein, Bernhard Jüngling sowie Kreistagsmitglied Julia Gieseking von der teils auch filmischen Präsentation der langen und wechselvollen Geschichte des Kinos durch Christine und Günter Runge und Tochter Hannah. 1943 von Maria und Hans Runge gegründet, meisterte die Familie mit unermüdlichem Einsatz jahrzehntelang alle Herausforderungen, auch das große Kinosterben in den 1980er Jahren. 

1991 dann der große Schritt: Das Kino wurde komplett modernisiert und mit einem, neuen, anspruchsvollen Konzept als Programmkino neu aufgestellt.

„Ich mache Kino in der Provinz – kein Provinzkino“, dieses Motto von Christine Runge spiegelt sich seitdem bei den Vorstellungen wider. Mit einer herausragenden Auswahl an Angeboten für Kinder und Jugendliche und Kurz- und Dokumentarfilmen. Kino für Neugierige, erfolgreich und mit einer großen Schar treuer Besucherinnen und Besucher. Mit großer Förderung durch das Land und Würdigung durch viele Programmpreise für das niveauvolle Kino wie Minister Prof. Dr. Wolf in seinem Dank an die Familie Runge anerkennend betonte. Dies sei nun gefährdet, so Christine Runge zur aktuellen Situation. Schwierig bis unmöglich Sonderveranstaltungen wie „Kino Vino“ und Schulkinowochen durchzuführen. 

Dazu noch Lesungen, Diskussionen mit Filmschaffenden und auch Kabarettvorstellungen. 

Zuerst der Lock-Down und nach der langsamen Öffnung Hygieneregeln, die einen wirtschaftlichen Betrieb schwer machen. Nur noch 48 von 220 Plätzen könnten besetzt werden. Die Einnahmen seien in den letzten Monaten dramatisch gesunken. Überleben könne man nur, weil man Eigentümer der Immobilie sei. Wünschenswert sei, wenn ein geringerer Abstand möglich wäre. 

Hier konnte sich Minister Prof. Dr. Wolf angesichts der wieder steigenden Infektionszahlen aktuell nur zurückhaltend äußern. Kino mit Maske sei problematisch, lieber Abstand. Man könne nur situationsbedingt reagieren. Aber er machte klar, dass für das Land Programmkinos ein unverzichtbarer Teil der kulturellen Vielfalt seien. Daher habe das Land schon früh mit dem Programm „Im Fokus. 6 Punkte für die Kultur“ ein 15,5 Millionen Euro umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt, das auch die Kinos unterstützt. Zudem beteilige sich das Land auch mit einem Eigenanteil am „Zukunftsprogramm Kino“ der Bundesregierung. 

Dazu fördere die Landesregierung den geplanten Umbau und die Erweiterung der Eifel-Film-Bühne, von der er sichtlich angetan war Neben der Modernisierung des Saales wird auch das Foyer verlegt und neu gestaltet. 

„Mit diesem Umbau und der Erweiterung setzt die Eifel-Film-Bühne ein klares Signal, dass die Eifel-Film-Bühne eine Zukunft hat. Dafür steht auch Tochter Hannah. Hut ab, dass gerade jetzt mit viel Elan dieses Projekt angegangen wird. Wieder einmal zeigt die Familie Runge Mut zum ökonomischen Risiko, damit der Film auch als Kulturgut – und nicht allein als Wirtschaftsprodukt – eine Zukunft hat. Wir brauchen auch in Zukunft die Eifel-Film-Bühne als Ort der Kultur in unserer Region“, so Astrid Schmitt.